Unternehmen mit Tradition Die Druckerei Oberholzer war zu Beginn ihres Bestehens eng verbunden mit der konservativen Zeitung St.Galler Volksblatt. Die Zeitung war seit ihrer Gründung im Jahr 1856 bis etwa 1880 ein kantonal ausgerichtetes Blatt, später wurde es zur Regionalzeitung für das st.gallische Linthgebiet. Die ersten Jahrgänge des Volksblattes erschienen im Format von ca. 29,5 x 22 cm, was ungefähr einem heutigen Briefbogen A4 entspricht. 




Der Umfang betrug vier Seiten, die Erscheinungsweise lag bei einer Ausgabe pro Woche, die Auflage betrug einige wenige hundert Exemplare. Es waren kleine Druckereibetriebe, die anfänglich die Zeitung herausgaben. Der erste richtig fassbare Drucker war Leonhard Gegenbauer, der aus Leutkirch in Württemberg stammte und die Zeitung ab 1863 über 20 Jahre herausgab. Seine Druckerei betrieb er zuerst im Haus Linthof und später im Parterre des Gasthauses Krone. 1874 erwarb Gegenbauer ein eigenes Haus an der Rickenstrasse, an der Stelle der heutigen Gärtnerei Fleischlin.




Auf den 1. Juli 1885 trat Leonhard Gegenbauer Druckerei und Verlag an Kilian Oberholzer ab, in dessen Familie der Betrieb bis 1998 verblieb. Kilian Oberholzer stammte aus einfachen Verhältnissen, erhielt aber für die Übernahme der Druckerei Geld aus dem Haus der Seidenweberei Schubiger, dessen Inhaber ihm offenbar vertrauten. 1909 wechselte Kilian Oberholzer in das stattliche Haus auf der anderen Strassenseite.




Kilian Oberholzer, der als Verleger zeitweise auch als Redaktor tätig war, baute seine Druckerei zielstrebig aus. Neben dem St.Galler Volksblatt druckte er verschiedene Zeitschriften, zum Teil in grossen Auflagen. In Zusammenarbeit mit dem in der Privatschule Hof Oberkirch tätigen Grafiker Anton Blöchlinger druckte er grafisch anspruchsvolle, im damals aktuellen Jugendstil gestaltete Arbeiten.

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